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Das Volkskundliche Gerätemuseum ist seit 1992 in einem ehemals landwirtschaftlich genutzten Anwesen in Bergnersreuth, einem Vorort von Arzberg, untergebracht.
Der Museumshof entstand 1908 durch die Zusammenlegung zweier Höfe. Anstelle der Vorgängerbauten wurden dabei modernere und funktionellere Wohn- und Wirtschaftsgebäude errichtet, so dass der Besucher einen Bauernhof aus der ersten Hälfte des 20. Jh. vorfindet. Für Bayern außergewöhnlich in Umfang und Qualität ist die Schablonenmalerei der 1920er Jahre, mit der alle Räume im Wohngebäude dekoriert sind; sogar zwei Fußböden sind mit Teppichmustern schabloniert. Dokumentationsräume erläutern die Hof-, Wirtschafts- und Familiengeschichte der Bewohner des Anwesens.

Die Geräteabteilung des Museums ist in der Scheune untergebracht, die man im Inneren zu modernen Ausstellungsräumen gestaltete. Hier werden Teile der reichhaltigen Sammlung des Fichtelgebirgsvereins präsentiert (Bestand ca. 18 000 Objekte). Schwerpunkte sind Geräte der Landwirtschaft, des Handwerks und des Transportwesens.
Besonders erwähnenswert ist die neue Dauerausstellung der "Weiss'schen Krippe". Ludwig Weiß begann bereits mit sieben Jahren Krippenfiguren zu sammeln, die es in Marktredwitz bei den Hafnern zu kaufen gab. Später, als er den väterlichen Bauernhof übernahm und das Brot nach Marktredwitz verkaufte, belieferte er auch den Töpfer Karl Meyer, den sogenannten "Dammhafner". Zeitweise nutzte er die Gelegenheit zur Naturalwirtschaft und tauschte Brot gegen Figuren. Seine Sammlung umfaßte zuletzt 1773 Figuren. Seine "Freizeit", soweit man zu der damaligen Zeit davon sprechen konnte, die Abende und die Winterzeit nutzte er, allein und mit Bekannten, Gebäude für seine Krippe zu zimmern. Hierfür gab es Pläne und Pausen zum Aussägen und Leimen, deshalb erscheinen in so manch anderer Krippe im Landkreis nahezu baugleiche Häuser. Für seine Krippe fertigte Ludwig Weiß im Laufe der Jahre 174 unterschiedliche Gebäude. Davon entfallen 46 auf den orientalisch-biblischen und 128 auf den bayerischen-volkstümlichen Teil.
Die Krippensammlung ging im Jahre 2005 in den Besitz des Volkskundlichen Gerätemuseums Bergnersreuth über. Der Aufbau wurde in zwei Schritte aufgeteilt. Seit November 2006 ist der orientalisch-biblische Teil zu sehen und seit November 2007 auch der bayerisch-volkstümliche. Die Ausstellung wurde nach didaktisch Grundsätzen erstellt und einzelne Szenen in verständliche Zusammenhänge versetzt.

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