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Nordheimer „Kalthaus“ eröffnet

Mit der Gemeinschaftsgefrieranlage aus Nordheim vor der Rhön wurde am 19. April 2015 das 21. Gebäude des Fränkischen Freilandmuseums Fladungen eröffnet. An der Feier nahmen auch zahlreiche Nordheimer Bürgerinnen und Bürger teil, die „ihr“ Kalthaus erstmals an seinem neuen Standort in Augenschein nehmen konnten.

Mit einer symbolischen „Schneemann-Übergabe“ wurde das „Kalthaus“ aus Nordheim vor der Rhön am Sonntag, den 19. April offiziell für die Besucher des Fränkischen Freilandmuseums Fladungen freigegeben. Die Figur ist ein Detail aus dem Gebäudeinneren, in dem sich - als zentrales Element - auch das Kühlkarussell befindet. Im Rahmen der Eröffnungsfeier wurde es von Landrat Thomas Habermann, dem Vorsitzenden des Museums-Zweckverbands, und von Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, dem stellvertretenden Verbandsvorsitzenden, wieder in Betrieb genommen.

In seiner Rede erinnerte Landrat Thomas Habermann daran, dass sich die Menschen schon lange für die Lebensgewohnheiten und den Alltag der Bevölkerung vergangener Zeiten interessierten. Vor diesem Hintergrund habe auch das „Kalthaus“, das die Lagerung von Lebensmitteln in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg dokumentiert, seine Berechtigung als Museumsobjekt.

Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel machte darauf aufmerksam, dass in den kommenden Jahren weitere Anlagen und Gebäude den Weg ins Freilandmuseum Fladungen antreten werden. So könne man voraussichtlich ab dem kommenden Jahr auf einer Kegelbahn, die ursprünglich in Ibind (Lkr. Haßberge) errichtet wurde, „eine ruhige Kugel schieben.“ Außerdem soll schon bald ein Sägewerk aus Bastheim (Lkr. Rhön-Grabfeld) nach Fladungen transportiert werden, eine Büttnerei aus Sulzthal (Lkr. Bad Kissingen) wird dort noch in der laufenden Saison eröffnet.

Geschäftsleiter Karsten Eck dankte der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, die für die Umsetzung des „Kalthauses“ 35.000 Euro Zuschuss gewährt habe. Ecks Dank ging auch an die Bayerische Landesstiftung, welche sich mit weiteren 30.000 Euro an den Gesamtkosten des Projekts in Höhe von rund 280.000 Euro beteiligt habe.
Museumsleiterin Dr. Sabine Fechter verwies auf den nahezu unveränderten Originalzustand der Gefrieranlage, der sie für das Museum interessant gemacht habe und erläuterte die Funktion des Drehkarussells mit seinen 144 Fächern. Außerdem überreichte sie ein Geburtstagsgeschenk an Alfred Allgeier von der Firma Stiel Bau GmbH, die am 21. November 2014 für den geglückten Transport des 110 Tonnen schweren „Kalthauses“ im Ganzen nach Fladungen verantwortlich war.

Für das Architekturbüro Wiener und Partner aus Karlstadt sprach Alfred Wiener, einer der beiden Geschäftsinhaber. Er verwies auf die zahlreichen Projekte des Freilandmuseums, an denen das Büro in den vergangenen Jahren schon beteiligt gewesen sei. Eine besondere Herausforderung beim „Kalthaus“ sei die Berechnung des genauen Gewichts gewesen. Diese sei nötig gewesen, um das Gebäude an den Kranhaken nehmen und auf einen Tieflader heben zu können.

Die spektakuläre Aktion kann im Internet unter anderem auf der Seite www.vhkk.org nachverfolgt werden. Diese wird vom Verein „Historische Kälte- und Klimatechnik e. V.“ betrieben. Vorstandmitglied Adalbert Stenzel wies darauf hin, dass der Verein eine bundesweite „Straße der Kälte“ initiiert habe, die - mit dem „Kalthaus“ als Neuzugang - derzeit 54 Objekte umfasse.

Für die Gemeinde Nordheim vor der Rhön hatte zuvor bereits Erster Bürgermeister Thomas Fischer das Wort ergriffen. Er war mit einer stattlichen Abordnung Nordheimer Bürgerinnen und Bürger nach Fladungen gekommen. „Nordheim ist jetzt ein bisschen Freilandmuseum, das Freilandmuseum jetzt auch ein bisschen Nordheim“, so der Bürgermeister mit Blick auf das Kalthaus-Projekt. Beleg für die Verbundenheit war auch der Gesang- und Musikvereins Nordheim v. d. Rhön, der für die musikalische Umrahmung der Eröffnungsfeier sorgte und gemeinsam mit dem St.-Johannes-Verein die reibungslose Bewirtung der Gäste übernahm.

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Bilder

Quelle: Freilandmuseum Fladungen

Quelle: Freilandmuseum Fladungen

Quelle: Freilandmuseum Fladungen
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